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Mensch der Sinne

In den letzten Blog-Beiträgen habe ich bereits einige Informationen zum Thema „Lernen mit den Sinnen“ geteilt. Um die Wichtigkeit unserer Sinne – auch in der persönlichen Entwicklung - bildlich nochmals zu verdeutlichen, ist der Humunculus ideal.


Skulptur Humunculus
Humunculus - Mensch der Sinne (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Side-black.gif, CC BY-SA 4.0 by, Side-black by Mpj29)

Der Humunculus stellt eine grundlegende Wahrheit über das Gehirn dar: So sähe ein Mensch aus, wären seine Körperteile so groß wie die Gehirnareale, die sie kontrollieren.


Dieser Homunculus ist eine sensorische Darstellung des menschlichen Körpers. Er bildet die Gewichtung der Sinneswahrnehmung in der Informationsverarbeitung im Gehirn (Großhirnrinde) ab.

Sensorischer und motorischer Cortex mit Gewichtung der Sinneswahrnehmung im Gehirn
Gewichtung der Sinneswahrnehmung im Gehirn (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Homunculus-de.svg?uselang=de; Gemeinfrei, Humunculus-de by Ayacop)

Die Bereiche, die übergroß dargestellt sind, wie die Augen, aber vor allem der Mund und die Hände weisen auf die empfindlichsten Bereiche in unserem Körper hin. Dort gibt es überdurchschnittlich mehr Nerven, weil unser Gehirn mehr Ressourcen für die Verarbeitung der hier eingehenden Informationen aufwendet. Hand und Mund nehmen so mehr als die Hälfte unseres Hirnareals ein.


Alle Informationen, die aus den verschiedenen Sinnen kommen, wirken sich im Gehirn auf bestimmte Fertigkeiten aus: Motorische Planung, Koordination, räumliche Körperwahrnehmung, Selbstvertrauen, (emotionale) Selbstregulierung, Lesen, Stimmung, Konzentration, Gleichgewicht, Abstraktionsvermögen, Sprache, Rhetorik, planerische Fähigkeiten, multidimensionales Denken, Kreativität, usw.


Wenn wir z. B. unsere Finger trainieren und eine neue Übung einstudieren, die das Denken einschließt, arbeitet der Geist auf Hochtouren. Wenn Finger und Hände gezielt bewegt werden, dann tun wir für die Durchblutung des Gehirns genauso viel als wäre der ganze Rumpf aktiv.


Die höheren (kortikalen) Zentren, die für abstrakt-logisches Denken, Sprache usw. verantwortlich sind, können nur störungsfrei arbeiten, wenn die sensorische Integration der Sinnesinformationen gelungen ist. Wie das genau funktioniert, beschreibe ich in meinem nächsten Blog-Beitrag.


Das gilt alles für unser Privat- und Berufsleben, denn schließlich nehmen wir unseren Körper mitsamt unseren Sinnen überall mit hin.


Warum also nicht endlich den Körper und seine Funktionen in unseren Alltag und persönliche Weiterentwicklung integrieren? Unser Körper bildet die Basis für Lernen, Konzentration, Entwicklung neuer Fähigkeiten… Da ist es nur logisch, ihn auch im Embodied Coaching als zentralen Dreh- und Angelpunkt einzusetzen und ihm Generell mehr Aufmerksamkeit zu schenken.



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